Die besten Tipps zur Zeitumstellung
Das letzte März-Wochenende ist ein Arschloch. Zumindest war das für mich jahrelang so. Zeitumstellung! Sommerzeit - wait, im Sommer stellt man die Gartenmöbel raus, also (KREISCH!) stellen wir die Uhr eine Stunde vor. Mütter mit kleinen Kindern, die einem halbwegs konstanten Schlafrhythmus folgen, verstehen wahrscheinlich den Adrenalin-Einschub. Mühsam erarbeitete Schlafzeiten, werden mit der Sommerzeit zunichte gemacht. Denn: Problem ist, dass die Kinder dem Rhythmus nach am Abend eine Stunde später müde sind, aber der Wecker des Alltags eine Stunde früher klingelt. Wenn wir es also nicht schaffen, unsere Kinder eine Stunde früher zu Bett - nein, zum Schlafen! - zu bringen, wird ihnen eine Stunde Schlaf fehlen. Und was fehlender Schlaf mit dem Befinden und Wohlsein unserer Kinder (von unserem ganz zu schweigen) macht, wissen wir. Oder?
Okay, ich gebe Euch noch einmal ein paar Auswirkungen von regelmäßigem Schlafmangel bei Kindern mit.
Mäuse mit Schlafmangel können hyperaktiv, unaufmerksam und schwieriger zu beruhigen sein. Sie können impulsiver und emotional instabiler sein als ausgeschlafene Kinder, oder als in normal ausgeschlafenem Zustand.
Schlaf ist immens wichtig für die Entwicklung des Gehirns, insbesondere für die Entwicklung von Gedächtnis, Aufmerksamkeit und der kognitiven Fähigkeiten. Kinder, die regelmäßig zu wenig Schlaf bekommen, können daher in ihrer kognitiven Entwicklung zurückbleiben. Sie können in der Schule schlechtere Leistungen erbringen und können Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren, Informationen zu behalten, was sich negativ auf ihre schulischen Leistungen auswirkt. Und hier geht es nicht um Helikopter-Leistungs-Quatsch, sondern darum, den Kindern optimale körperliche und mentale Voraussetzungen zu ermöglichen.
Schlafmangel kann das Immunsystem schwächen und das Risiko von Infektionen erhöhen. Kinder, die langfristig und dauerhaft zu wenig Schlaf bekommen, haben ein höheres Risiko für Übergewicht und Diabetes.
Es ist daher grundsätzlich wichtig, dass wir darauf achten, dass unsere Kinder ausreichend Schlaf bekommen. Die empfohlene Schlafdauer für Kleinkinder im Alter von 1-3 Jahren beträgt etwa 12-14 Stunden pro Tag, während Kinder im Alter von 3-5 Jahren etwa 11-13 Stunden Schlaf benötigen. Ab 6 Jahren liegt die empfohlene Schlafdauer dann bei 10-11 Stunden. Natürlich sind das nur durchschnittliche Angaben und jedes Kind hat ein individuelles Schlafbedürfnis - aber als Orientierung durchaus hilfreich.
Kommt nun also der Erzfeind des gesunden Schlafes, die Zeitumstellung gerät der Körper in einen Jetlag-ähnlichen Zustand. Daher ist unsere Empfehlung bereits heute damit zu beginnen, die Kinder jeden Tag 10 bis 15 Minuten früher ins Bett zu bringen, damit der Übergang der Zeitumstellung sanfter gelingt und nicht plötzlich eine Stunde von heute auf morgen beträgt.
Das gelingt natürlich dann besonders gut, wenn die Kinder feste Schlafenszeiten haben. Ehrlicher Weise sind auch wir da in der Theorie besser, als in der Praxis, aber wir sollten uns verinnerlichen, dass unsere Kinder den Preis unserer Nachlässigkeit und Inkonsequenz zahlen. Regelmäßige Schlafenszeiten und entspannende Schlafrituale bergen nicht nur Raum für schöne Minuten und Momente, sondern sind für Körper und Geist feste Anker in der Struktur des Tages.
Lasst mich noch ein paar Sätze zu Teenagern sagen. Während der Pubertät kann sich der Schlafbedarf von Teenagern aufgrund von Hormonveränderungen und des wachsenden Bedarfs an körperlicher und geistiger Energie von 8-10 Stunden durchschnittlich spürbar erhöhen. Studien zeigen, dass viele Teenager Schwierigkeiten haben, genügend Schlaf zu bekommen, insbesondere aufgrund von Schulstress, sozialen Verpflichtungen, vor allem aber aufgrund der Verwendung von elektronischen Geräten wie Handys und Computern. Daher mahnen Schlafexperten seit Jahren vor dem intensiven Gebrauch kurz vor dem Schlafen. Optimaler Weise sollte - auch für uns Erwachsene! - mindestens 1 Stunde vor dem Schlafen medienfreie Zeit herrschen.
Wichtig zu wissen: Wenn Teenager nicht genug Schlaf bekommen, können sie Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren, sich zu erinnern und effektiv zu lernen. Sie können auch reizbar, ängstlich und emotional instabil sein. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Schlafmangel das Risiko von Depressionen und Angstzuständen bei Teenagern (und Erwachsenen) erhöhen kann.
Macht Schlaf zu einer Priorität in Eurem Leben. Er ist eine zentrale Säule unseres seelischen und körperlichen Wohlseins und ein tragendes Element der Selbstpflege - aber auch der Verantwortung die wir für unsere Kinder tragen.
Was sind Eure Erfahrungen? Rituale? Schreibt es in die Kommentare.