Diese Ferien… fahren wir an die Ostsee!
Bullerbü, Ferien auf Saltkrokan – Sonne, Abenteuer, ein paar verregnete Vormittage, Sand zwischen den Zehen.. all diese Assoziationen hatten wir, als wir dieses Jahr beschlossen hatten, die großen Ferien an der Ostsee zu verbringen. Soweit die Theorie. In der Praxis hat uns der deutsche Sommer einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht. Sylt-Urlauber kennen es zu gut, wenn sich Ferien im Juli oder August bei Dauerregen und 13 Grad anfühlen, wie nicht gelungene Herbstferien. So auch bei uns. Zwischen Hohwacht und Weissenhaus sollten wir zwar optimistisch ausharren, aber Sommer sieht einfach anders aus. Immerhin haben wir die Gelegenheit genutzt, die Gegend mit all ihren Möglichkeiten einmal genauestens unter die Lupe zu nehmen – denn trotz 12 Tagen norddeutschem Schietwetter, haben wir ordentlich was unternommen. Unsere Tipps haben wir hier für Euch zusammengefasst:
For Foodies:
Einkehren kann man zu jedem Budget und jeder Stimmung. Unsere Favoriten sind natürlich das FORSTHAUS HESSENSTEIN mit der besonders schönen und zum Glück zum Teil überdachten Terrasse. Hier gibt es gehobene ländliche, regionale Küche. Köstlich! Einfach(er), aber irre gemütlich ist es im SEEPUDEL in Behrensdorf. Drinnen ist es wirklich etwas speziell, rustikal, aber draußen gehört es zu unseren urigen Lieblingsplätzen. Ein Klassiker ist das GENUESER SCHIFF direkt am Meer – ich liebe ein ausgiebiges Frühstück im Strandkorb (natürlich nur bei gutem Wetter) in dem man dann einfach auch den halben Tag verweilen kann. Die deutsche Küche ist seit Jahren konstant gut und das Wiener Schnitzel kann es mit der Brücke in Hamburg wirklich aufnehmen! Natürlich kann man nicht in der Hohwachter Bucht sein, ohne einen frisch gebackenen Kuchen im Café & Restaurant OLE LIESE zu vernaschen. Das Gut Panker ist insgesamt einfach grandios – gekrönt von dem Gourmet-Restaurant „1797“ das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist. Wer Lust auf ein geniales Labskaus hat, der muss in den KLABAUTERMANN in Behrensdorf. Eine herrliche Bude direkt am Meer! Swear, you will love it. Köstliches Sushi gibt es auch – und zwar im Beach House in Pelzerhaken, das ebenfalls direkt am Strand liegt und eine riesengroße überdachte Terrasse hat.
Beaches:
Ich persönlich liebe den Weissenhäuser Strand, direkt am Luxury Resort WEISSENHAUS. Der Naturstrand bietet eine herrliche Vielfalt und ein tolles Ambiente. Lunchen kann man direkt im BOOTSHAUS (Achtung, unbedingt reservieren!) oder nebenan in der Strandbude ALTE LIEBE. Hier gibt es Snacks, Pommes und Eis. Etwas weiter links liegt direkt die Steilküste mit dem Ruhewald – einer meiner absoluten Lieblingsorte an der Ostsee. Diese Ecke ist wirklich mystisch und entwickelt ihre wahre Magie eigentlich eher in der kalten Jahreszeit.
Mit Kids ist es am Sehlendorfer Strand perfekt. Am großen Strand mit vielen, vielen Strandkörben, bewachtem Strand und jeder Menge Buden kann man wirklich den ganzen Tag verbringen. Der Kiosk mit der Strandkorbvermietung hält von Eis, Spielzeug und Tageszeitungen alles parat, was macht für den Strandtag braucht – nur der ziemlich unfreundliche Besitzer stört. Zumindest mich. Highlight hier ist allerdings die FISCHBAR. Das Restaurant mit Terrasse ist tatsächlich das ganze Jahr geöffnet und hat uns schon so manchen Sommer- wie Wintertag gerettet. Unbedingt die Fischsuppe probieren!
Am ganz rechten Ende, hinter dem Campingplatz hat sich noch ein Geheimtipp versteckt. Bei PAPA’S TAPAS, einer Beachbude mit original spanischen Tapas fühlt man sich fast wie in Spanien.
Strandtage kann man aber auch ganz wunderbar am Strand Hohwacht verbringen. Auch hier gibt es Strandkörbe und einen tollen großen, ewig langen Strand. Unser absoluter Liebling ist die FLUNDERBAR. Die ist direkt in den Sand gebaut und von April bis Oktober geöffnet. Hier stimmt nicht nur der Café (bester!), die Drinks und die Musik, sondern es gibt auch vegane Waffeln, Flammkuchen und eine köstliche Tageskarte. Das Thai-Curry habe ich leider verpasst, aber wir haben hier den schönsten Abend des Urlaubs verbracht. Lounge-Sofas sind im Sand aufgebaut, Strandkörbe stehen drum herum und die Stimmung wird am Abend so schön, dass es sich hier anfühlt, als wäre man irgendwo zwischen Biarritz und Lacanau.
Übernachten
Ich habe zwar das Glück, nicht in ein Hotel zu müssen, aber natürlich habe ich ein paar grandiose Empfehlungen. Das LUXURY RESORT WEISSENHAUS ist ein echtes Paradies. Ich habe hier mal ein langes Silvester-Wochenende (alleine!) verbracht und das Ambiente, die Küche und die fantastische Anlage wirklich genossen. Von Zimmer, über Suiten bis Häusern kann man hier alles mieten, was das Herz begehrt. Unvergleichlich der Spa-Bereich. Abgesehen von den Behandlungen und Anwendungen genießt man das Nichtstun bei prasselndem Kamin und kann sogar im Winter von drinnen nach draußen schwimmen. Magic! Aber natürlich auch magic how the money flows…
Das GENUESER SCHIFF kommt da schon bezahlbarer um die Ecke. Es ist gehoben und landestypisch geschmackvoll, aber nicht modern luxuriös. Das unschlagbare ist natürlich auch hier die Lage und die Vielfalt. Von Einzelzimmer, bis Suite bis zu Ferienwohnung und Haus, hat das Genueser Schiff wirklich einiges im Angebot. Und ich finde bei 170 Euro für ein schnuckeliges Kaminhaus kann man wirklich nicht meckern. Bemerkenswert sind die Arrangements und Literatur-Veranstaltungen.
Ich habe aber noch zwei echte Geheimtipps für Euch, die mich vollends überzeugen. Das GUT EINHAUS ist mein absoluter Hero. Hier taucht Ihr ein in eine eigene kleine Welt – ich muss bei dem wunderbaren Ambiente an Cornwall und Rosamunde Pilcher denken und eigentlich will man da gar nicht mehr weg. Vor allem weil es einen Tennipsplatz und Pool gibt. KREISCH! Ihr könnt Euch denken, dass das mein favourite place ist.
Ganz herrlich ist aber auch DE OLE SCHOOL in Hohwacht. Hier findet Ihr moderne Appartements die nicht nur beinahe luxuriös gehalten sind, sondern vor allem ein nachhaltiges und durchdachtes Wohnkonzept mit Liebe zu Stil und Ökologie. Die Betreiber habe ich durch ihre Freundlichkeit und ihr Engagement direkt ins Herz geschlossen und hoffe, dass wir uns ganz bald wiedersehen.
Ach, und nicht zu vergessen das LANDHAUS DARRY. Wer mal so richtig runterkommen möchte, der bucht sich hier direkt nahe des Gut Panker ein. Malerisch und inmitten der Natur stehen Atelier, Haupthaus und weitere Ferienwohnungen zum Relaxen in wunderschönem Ambiente bereit. Vielleicht kennt der ein oder andere Darry sogar von Yoga-Retreats, die hier hin und wieder stattfinden.
Und sonst so?
Tja, was macht man denn nun an verregneten Sommertagen so?
Also, wir waren tatsächlich – und es hat mich etwas Überwindung gekostet – im SUBTROPISCHEN BADEPARADIES am Weissenhäuser Strand. Man muss die schreckliche 50er Jahre Siedlung überwinden und wird, wenn man erstmal drin ist, in der Mega-Maxi-Wasserwelt wirklich belohnt. Für die Kids ein Riesenspaß und auch ich bin ehrlicher Weise bei dem fantastischen Angebot an Rutschen auf meine inner-child-Kosten gekommen. Ihr hättet mich sehen, nein, hören sollen!
Wenn alle, wirklich alle Stricke reißen gibt es direkt nebenan ein Schleswig-Holstein-Rabazz. Ja-ha. Auch da waren wir – was soll ich sagen. Was tun wir nicht alles, um unseren Mäusen ein wenig Glück zu verschaffen. Selbsterprobt, denn auch da habe ich im Hochseiklettergarten meine Grenzen getestet. Irgendwann zwischendurch habe ich aus dem Fenster gesehen und konnte vor Regen nichts erkennen. Kann wirklich schlimmer kommen, Leute. Ehrlich.
Absoluter Familien-Liebling ist FILIPPOS ERLEBNISGARTEN. Hätte es nicht ständig geregnet, wir wären hier Dauergast gewesen. Der Name ist Programm. Das Ausflugsziel mit Café und großer Terrasse lädt ein, dort Stunden zu verbringen. Ob nun auf XL Trampolinen, bei GoKart oder auf dem entzückenden Floss, oder auch im Streichelzoo bei Hoftieren wie Hühnern, Ziegen und Hasen. Hier kommt echt jeder auf seine Kosten. Damit nicht genug, Filippos ist ein echtes Obstparadies, Naschen und Pflücken – es ist ein Fest. Aktuell gibt es sogar ein Maislabyrinth, was wir garantiert noch diesen Herbst entdecken werden. Wir sehen uns.
Ich will kein Spielverderber sein, aber ein low-light muss auch sein. Absolut enttäuschend fanden wir das EISZEITMUSUEM in Lütjenburg. Ja, auch das haben wir uns angesehen. Beeindruckend ist allerdings das Mamut und die Eiszeit-Arrangements von Jägern und Sammlern. Das Museum beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Eiszeit auf die Entstehung Norddeutschlands. Viel Gestein.. bei uns ist der Funke einfach nicht übergesprungen, allerdings gibt es einige tolle interaktive Angebote, am besten einfach mal auf der Website checken.
Aber natürlich schließen wir mit einem meiner absoluten Lieblings-Spots ab. Heiligenhafen ist ein Katzensprung entfernt und hält viel Abwechslung, Strandbars, Wassersport, gute Burger und Bummelei parat. Aber vor allem, wirklich vor allem müsst Ihr zu Fuß nach Graswarder. Die kleine Landzunge, an der Häuser aus dem Beginn des letzten Jahrhunderts direkt, wie Perlen aneinander gereiht am Strand gebaut sind. Hier ist es immer magisch. Egal bei welchem Wetter und zu welcher Jahreszeit.
Zu guter Letzt noch der Tipp, zu Stoßzeiten eher über die A7, statt über die A1 anzureisen. Der Verkehr ist meist etwas weniger stockig, als auf der vollen Ostsee-Autobahn.
Ob ich noch einmal Ferien am Stück dort machen würde? Nur, wirklich nur, mit absoluter Wettergarantie. Aber es lohnt sich immer für ein Wochenende. Versprochen.