„La Boum – Die Fete – Eltern unerwünscht“
Hast Du damals auch einen Walkman besessen und heimlich den Schmusesong „Dreams are my reality” gehört…? In der Endlosschleife auf ersten Parties mit Deinem Schwarm aus der Parallelklasse beim Engtanz geschmachtet? Oder fiebrig an Mathieu gedacht? Die Jüngeren von Euch fragen sich jetzt: hä?! What the …?! Willkommen in den 80ern!
Vielen geht jetzt längst ein Licht auf. Wir spielen natürlich auf die kultigste aller Teenager-Komödien an: La Boum. Damals war die süße Sophie Marceau („Vic“) zarte 13 Jahre alt. Ihr Film-Debüt, das ihr den Weg zum Weltruhm ebnete. Und auch der Song „Reality“ von Richard Sanderson wurde dadurch weltberühmt. Und zur ultimativen Hymne der „Stehblues-Tänzer“. Ich nenn‘ das eher „Engtanz + KF“ (=Knutschen & Fummeln).
Als der Kultstreifen 1981 in die deutschen Kinos kam, war ich – zumindest in den Augen meiner Eltern - noch deutlich zu jung. Na ja, zugegeben, dann hat man sich halt alles Wesentliche zunächst aus der BRAVO geholt ☺. So richtig Schwung bekam der Kult aus Frankreich bei uns eh erst durch die deutsche Fernsehpremiere 1987 – tja, und da hab‘ auch ich auf Parties längst kräftig mitgemischt… aber psssst!
Für die komplett „Ahnungslosen“ (= Jüngeren) unter Euch:
Es geht hier um die Geschichte von Vic und ihren Eltern (der Vater wird von Claude Brasseur gespielt – sensationell und teils pikant…), die nach Paris ziehen. Es geht um erste Erfahrungen mit Jungs, kleine Liebeleien, Eifersucht, PARTIES (what else), Weltuntergangs-Gefühle, Rachegelüste, Versöhnung, die ganz große Liebe (Mathieu), die nach langem Hin und Her innerhalb von Minuten bei der großen „Boum“ zum nächsten Objekt der Begierde (Marc) wandert… ☺
Parallel drehen aber nicht nur Vic und ihre Freundin Pénélope am Rad der Liebe, sondern auch die Eltern von Vic, die sich kreuz und quer in Affären mit Happy-End verstricken. Die Coolste im ganzen Plot ist eigentlich Poupette. Vic’s lebenslustige Urgroßmutter mit wilder Vergangenheit. Sie klebt dem Teenage-girl das Seelenpflaster gegen Liebeskummer auf und gibt ihr weise Ratschläge. Wobei sie selber eine charmant-schräge Type ist... Vive Poupette!
Obwohl die Pubertätskomödie über 40 Jahre alt ist, schafft sie es selbst heute noch, Teenager und Erwachsene in ihren Bann zu ziehen. Der Film ist einfühlsam und nimmt die Gefühle der Teenager ernst und respektiert ihre Sorgen. Die Irrungen und Wirrungen der Heranwachsenden sind heute genau so aktuell wie damals. On-top kommt natürlich der Nostalgie-Bonus mit coolen Frisen, vielen Jeansjacken und Klamotten, für die einige Fashionistas heute richtig viel Geld bezahlen würden…
Mein kleiner Tipp für MORE HAPPINESS & RESPECT @home:
Ich kann nur allen Eltern mit Teenagekindern raten, sich diesen Film als fresh-up nochmal neu reinzuziehen… Vielleicht sogar gemeinsam? Macht’s Euch gemütlich mit ‘nem Crémant Rosé und Chips. Kerze an. Kuscheln. Film ab…!
Ich finde, der Film macht was mit einem. So leichtfüßig und lebensfroh er auch daher kommt. Er hat aber eine Botschaft. Unser Verständnis und unsere Toleranz für die junge Generation erneut zu schärfen, ist extrem wichtig. Gerade nach dieser langen Phase der Entbehrung für uns alle. Denn die extremen Gefühle und wilden Bedürfnisse unserer Teenager brodeln jetzt erst recht wie heiße Maiskörner unter dem Deckel. Und der Druck muss raus, bevor es knallt innerhalb der Familie. Und denkt immer dran - egal, was passiert: Die Dinge wiederholen sich. Waren wir damals nicht ganz genau so…? Be easy and tolerant.
In diesem Sinne: let’s party & celebrate life!